Heilpädagogik, was ist das?
Heilpädagogik und Pferde, wie lasst sich das verbinden?
Heilpädagogisches Reiten, was soll das bezwecken?
Das sind vielleicht einige Fragen, die Sie sich zu diesem Thema stellen.
Hier einige Antworten:
Heilpädagogik, was ist das?
Heilpädagogik beinhaltet im Allgemeinen das Erziehen unter erschwerten Bedingungen.
Dies sind z.B. Wahrnehmungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Schwierigkeiten im sozialen Umgang, körperliche, geistige und seelische Behinderungen.
Ich selber vertrete die Ansicht, dass alle Kinder von der Heilpädagogik profitieren. Heilpädagogik will Kinder möglichst umfassend in allen Bereichen, also ganzheitlich fördern. Heilpädagogik setzt nicht an den Schwächen an, sondern sieht das Kind in seiner Ganzheit. Jedes Kind bringt Stärken mit, diese werden ausgebaut, um so die Schwächen auszugleichen.
Heilpädagogik und Pferde, wie läßt sich das verbinden?
Das Pferd bringt viele Eigenschaften mit, die es dem Heilpädagogen erleichtert die Stärken der Kinder zu fördern.
Ein Beispiel: Ein Kind ist sehr schüchtern und traut sich nicht viel zu. Die Begeisterung für Pferde und der Wunsch diesen näher zu kommen, hilft ihm seine Furcht zu überwinden und Kontakt zum Pferd aufzubauen. Durch den Abbau der Angst wird der Weg zu neuen Lernprozessen frei.

Das Bild zeigt drei in voller Konzentration auf dem Weg zu neuen Lernprozessen.
Pferde sind sehr vorsichtig und können mit Angst reagieren, sie wollen ihren Reiter kennen und ihm vertrauen. Für Kinder ist es ein Aha-Erlebnis zu erfahren, daß selbst ein so großes, starkes Tier wie ein Pferd Angst haben kann. Seine eigene Angst kann das Kind dann viel besser ertragen und seinen neu gefassten Mut auf andere Situationen übertragen, außerdem erfüllt es die Kinder mit Stolz und Selbstbewußtsein ein Pferd führen zu können oder es zu reiten.
Antonius Kröger schreibt in seinem Buch, „Partnerschaftlich miteinander umgehen“: „Das Pferd akzeptiert den Menschen so wie er ist. ... Es lernt, unbeabsichtigte Unzulänglichkeiten des Reiters nicht als Angriff gegen sich zu empfinden, sondern löst dadurch entstandene Problemsituationen häufig im Sinne echter Partnerschaft.“ Das bedeutet z.B.: Ein Kind schlackert mit den Beinen am Pferdeleib. Dieses versteht das Pferd so, das es antraben soll und trabt auch an, was vom Reiter nicht beabsichtigt war. Er rutscht, droht herunter zu fallen und zieht vielleicht noch ängstlich die Luft ein. Das Pferd wird langsamer, geht wieder Schritt und hilft so dem Reiter sein Gleichgewicht wieder zu finden!
Heilpädagogisches Reiten, was soll das bezwecken?
Heilpädagogik und Pferde bilden eine Einheit, die eine Vielfalt an Fördermöglichkeiten für Ihr Kind bereit hält. Behandelt werden alle Beeinträchtigungen, die behinderte oder nicht behinderte Kinder im Laufe ihrer Entwicklung mit sich bringen können. Beim Heilpädagogischen Reiten überwinden viele Kinder ihre „Hindernisse“ und springen so - oft im wahrsten Sinne des Wortes - mit dem Pferd, über ihren eigenen Schatten.